Studienprogramm

Das Studienjahr ermöglicht es, ein Jahr an der Hebräischen Universität in Jerusalem zu studieren, Judentum in Israel kennenzulernen und theologische Horizonte zu erweitern.

Ein theologisches Studienjahr an der Hebräischen Universität Jerusalem

Studierende der Theologie sowie Studierende verwandter Fächer (z.B. Judaistik) können mit „Studium in Israel“ ein Jahr in Jerusalem leben und studieren. Während dieser Zeit sind sie an der Hebräischen Universität eingeschrieben, einem der wichtigsten Zentren jüdischer Gelehrsamkeit weltweit. Dort erleben sie den Universitätsalltag und studieren gemeinsam mit jüdischen und arabischen Israelis und vielen Studierenden anderer Länder und Religionen hauptsächlich auf Hebräisch, teilweise auf Englisch.

Neben dem Erlernen und Vertiefen der Neuhebräisch-Kenntnisse steht inhaltlich die Beschäftigung mit der jüdischen Traditionsliteratur im Vordergrund, die im Judentum bis heute Quellen theologischen Denkens und Diskutierens sind.

Hinzu kommt ein umfangreiches akademisches Begleitprogramm mit wöchentlichen Vorträgen von Dozent:innen aus Israel/Palästina, Blockseminaren mit Dozent:inen aus Deutschland, archäologischen und landeskundlichen Exkursionen sowie theologischen Studientagen.

Und – last but not least – erleben die Studierenden von „Studium in Israel“ ein Jahr in Jerusalem im Neben- und Miteinander der verschiedenen Religionen und Konfessionen, sind Teil des israelischen Alltags und erhalten so vielfältige Einblicke in die Gesellschaft des Landes.

Fahrplan an die Hebräische Universität

Um am einjährigen Studienprogramm teilzunehmen, folgen Sie einfach diesem Fahrplan.

Informationsveranstaltung

bis Oktober

Im Laufe des Sommersemesters finden jährlich digitale und präsentische Informationsveranstaltungen an verschiedenen Hochschulstandorten statt, die Auskunft über das Programm und das Bewerbungsverfahren geben. Ein Besuch einer solchen Infoveranstaltung ist für Bewerber:innen obligatorisch.

aktuelle Veranstaltungen

Sprachliche Vorbereitung

bis Januar

Das Ivrit-Studium sollte bereits vor der Auswahltagung begonnen werden, entweder in einem universitären Neuhebräisch-Kurs oder im Selbststudium mit dem Lehrbuch "Ivrit min haHatchala" (Rama Aleph).

Neuhebräisch-Kursliste

Organisatorisches

bis zur Ausreise

"Studium in Israel" organisiert die Finanzierung der Studiengebühren und des Begleitprogramms des Studienjahres durch verschiedenen Zuwendungsgeber:innen. Der Verein ist dabei auf die Mithilfe der Studierenden angewiesen. Studium in Israel bittet alle Bewerber:innen, sich frühzeitig um Stipendien zu bemühen. Studierende finanzieren die Lebenshaltungskosten grundsätzlich selbst und ggf. mithilfe von Förderungen.

Finanzierungsmöglichkeiten

Bewerbung

bis zum 31. Oktober

Die Bewerbung für das Studienprogramm erfolgt schriftlich, die Frist ist der 31.10. vor dem Beginn des Studienjahres. Senden Sie alle Unterlagen möglichst digital als eine PDF an kontakt@studium-in-Israel.de. Die Gutachten schicken Sie in einem versiegelten Umschlag per Post.

Bewerbungs-Checkliste

Auswahltagung

Anfang Januar

Neben einer schriftlichen Prüfung der Neuhebräisch-Kenntnisse finden drei Auswahlgespräche mit Mitgliedern des Arbeitskreises von "Studium in Israel" statt, in denen Kenntnisse der Geschichte und politischen Situation in Israel/Palästina, theologische Sprachfähigkeit sowie die persönliche Motivation der Bewerber:innen ihren Raum finden. Probeklausuren sowie eine Liste relevanter Literatur für die Auswahlgespräche befinden sich im Downloadmenü.

Downloads

Mini-Ulpan

Februar/März

Nach der Auswahltagung unterstützt Studium in Israel die Student:innen durch einen zweiwöchigen Intensivsprachkurs, der traditionell in Leipzig stattfindet. Dort erarbeiten die Student:innen den Großteil des zweiten Sprachlevels ("Rama Beth").

Tele-Ulpan

März-Juni

Weitergeführt wird das Sprachenlernen mit einem durch "Studium in Israel" begleiteten online-Hebräischkurs.

Weitere Vorbereitungen

bis zur Ausreise

Bis Mai sollte das Visum beantragt, bis spätestens Juli die Zwischenprüfung oder ein äquivalenter Abschluss absolviert werden. Im Juli wird der Placement-Test der Hebräischen Universität geschrieben (online), um das aktuelle Sprachniveau zu ermitteln.

Reise nach Israel

Mitte/Ende Juli

Nun geht es auf den Weg nach Jerusalem.

In Jerusalem den christlich-jüdischen Dialog gestalten

In Israel

Studieren an der Hebräischen Universität

Teilnehmer:innen des Studienprogramms studieren an der Hebräischen Universität

Die Hebräische Universität wurde 1925 gegründet und gilt als eines der wichtigsten Zentren jüdischer Gelehrsamkeit weltweit. Derzeit sind rund 22 000 Studierende an ihr eingeschrieben, darunter eine große Zahl internationaler Studierender. Studierende von „Studium in Israel“ lernen vor allem auf dem weitläufigen Campus auf dem Mount Scopus. Mit ihren Bibliotheken bietet die Hebräische Universität hervorragende Studienbedingungen und ist zugleich ein Ort vielfältiger Begegnungen. Die Unterrichtssprache ist in der Regel Neuhebräisch (manche Kurse werden auch in Englisch angeboten.)

Der Schwerpunkt des Studienprogramms von „Studium in Israel“ liegt an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, aber auch die Veranstaltungen der anderen Fakultäten stehen den Studierenden von „Studium in Israel“ offen. An die Hebräische Universität ist die Rothberg International School angegliedert, an der vor allem die Sprachkurse stattfinden.

Akademisches Begleitprogramm

Teilnehmer:innen des Studienprogramms lernen Talmud

„Studium in Israel“ bietet ein vielschichtiges akademisches Begleitprogramm, das v.a. im vereinseigenen Studienzentrum in Jerusalem stattfindet. Die thematischen Schwerpunktsetzungen entscheiden Studienleitung und Teilnehmer:innen des Studienjahres gemeinsam.

Das Begleitprogramm beinhaltet folgende Module:

  • wöchentliche Abendvorträge mit Referent:innen aus Israel/Palästina. Aus einer Bandbreite an Themen (Politik und Gesellschaft in Israel / Palästina, jüdische Feste, palästinensische Befreiungstheologie, Erinnerungskultur, …), können die Student:innen zusammen mit der Studienleitung Schwerpunkte setzen.
  • wöchentliches Talmudtutorium mit der Studienleitung und/oder Sondervikar:in
  • Seminarreihen (z.B. eine Einführung in die jüdische Liturgie und Einblicke in den Neo-Chassidismus)
  • archäologische und landeskundliche Exkursionen nach Galiläa und in den Negev
  • Blockseminar Islam (inkl. Führung des Felsendoms und der Al-Aqsa-Moschee)
  • theologische Studientage (z.B. zu jüdisch-christlichen Beziehungen, zur Einführung ins orthodoxe Christentum)
  • theologische Blockseminare mit Dozent:innen aus Deutschland, um das in Israel Gelernte mit dem Theologiestudium in Deutschland in Verbindung zu setzen

Wohnen und Leben

Während des Studienjahres wohnen die Student:innen überall in der Stadt verteilt: in WGs mit anderen Teilnehmer:innen, mit Israelis oder in Wohnheimen der Universität. Bei der Suche helfen Studienleitung und Sondervikar:in. Oft können Wohnungen/WG-Plätze aus dem vorherigen Jahrgang übernommen werden.

Das Leben in Jerusalem ist vielfältig und bietet große Möglichkeiten, die israelische Gesellschaft jenseits der Universität kennenzulernen. Fortschritte im Hebräischen lassen sich sofort beim Einkaufen oder einer der vielen Spontan-Bekanntschaften ausprobieren, nach wenigen Wochen schon kennen die meisten intuitiv die Wege durch die anfangs schier unüberblickbare Altstadt und auch den Busfahrplan und dessen Unregelmäßigkeiten haben viele Student:innen schnell verinnerlicht.

Besonders mutige und sportbegeisterte Student:innen schaffen sich für die Zeit des Studiums ein Fahrrad an, ein Helm ist geboten und im Sommer sind auch Wechselklamotten empfehlenswert – der Weg auf den Universitätsberg bringt Steigung mit sich. Alternativ können die Student:innen mithilfe von Bussen oder der Straßenbahn den Weg zur Universität bestreiten.

Jerusalem wartet mit einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen auf und wer sich schon immer (oder erneut) auf die Suche nach der eigenen Spiritualität begeben wollte, findet in der Heiligen Stadt mehr Möglichkeiten als in ein paar Monaten – oder selbst in einem Jahr – zu nutzen sind.

Erfahrungsberichte

Erfahrungsberichte Studienprogramm

Vielstimmiges Jerusalem

Israel hat seit über einem Jahr seine Grenzen geschlossen, als ich mich auf den Weg mache. Im Jahr 2021 beherrscht ein Virus die Welt und die Reisemodalitäten. Meine bürokratischen Höchstleistungen führen mich bis zu einer spontanen Nachtzugfahrt nach Berlin zur israelischen Botschaft. Der Einsatz lohnt sich. Am Ende schaffen es alle vierzehn Teilnehmer meines Kurses …

Erfahrungsberichte Studienprogramm

Eine halbe Stunde Deutsch und danach eine halbe Stunde Hebräisch

„Sprichst du deutsch?“, werde ich nach der ersten Seminarsitzung angesprochen. Es ist Roi, ein Israeli, der an der Hebräischen Universität im Master für Jüdische Studien eingeschrieben ist. Wir treffen uns im Seminar „Hellenistic Judaism“ bei Professorin Maren Niehoff, die eine Koryphäe auf diesem Gebiet ist. Es stellt sich heraus, dass Roi im Sommer einen Intensivsprachkurs …

Erfahrungsberichte Studienprogramm

Auf der Suche in Israel

Um nichts hätte ich meinen Studienaufenthalt in Israel missen wollen. Durch das Studienprogramm „Studium in Israel“ hatte ich die einmalige Chance unterschiedlich gelebtes Judentum und die das heutige Judentum zutiefst prägende rabbinische Traditionsliteratur kennenzulernen. Durch die vielfältigen Vorträge von jüdischen und arabischen Israelis wurde mir ein diverser Blick auf die israelische Gesellschaft und den Nahostkonflikt …

Das Team in Jerusalem

Pastorin Dr. Melanie Mordhorst-Mayer

Studienleiterin in Jerusalem
Telefon: 00972-585-369 369
studienleitung@studium-in-israel.de

Pfarrerin Christiane Bramkamp

Sondervikarin für die Studierenden in Jahrgang 46
Telefon: +972 (0) 58-7101196
sondervikariat@studium-in-israel.de

FAQ

Was muss ich als Voraussetzung für das Studienprogramm mitbringen?

Bewerbende sollten sich im Studium der Theologie oder verwandter Fächer befinden.
Vorausgesetzt werden zudem das Hebraicum/äquivalente Althebräisch-Kenntnisse sowie Neuhebräisch-Kenntnisse („Rama Aleph“).
Bis zur Ausreise muss die Zwischenprüfung (oder ein gleichwertiger Abschluss) abgelegt worden sein.

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Wo und wie lerne ich Hebräisch (Ivrit)?

Das Ivrit-Studium sollte bereits vor der Auswahltagung begonnen werden, z.B. im Selbststudium mit dem Lehrbuch „Ivrit min haHatchala“. Nach erfolgreicher Auswahltagung unterstützt „Studium in Israel“ die Teilnehmer:innen bei der Vertiefung der Ivrit-Kenntnisse durch mehrere Intensivsprachkurse (Ulpanim), die auch während des Studiums an der Hebräischen Universität fortgesetzt werden.

Wie ist die Finanzierung meines Studienjahres organisiert?

„Studium in Israel“ organisiert die Finanzierung der Studiengebühren und des Begleitprogramms des Studienjahres durch verschiedenen Zuwendungsgeber. Der Verein ist dabei auf die Mithilfe der Studierenden angewiesen. „Studium in Israel“ bittet alle Bewerber:innen, sich frühzeitig um Stipendien zu bemühen. Studierende finanzieren die Lebenshaltungskosten grundsätzlich selbst und ggf. mithilfe von Förderungen.

Was sind die Informationsveranstaltungen?

Im Laufe des Sommersemesters finden jährlich digitale und präsentische Informationsveranstaltungen an verschiedenen Hochschulstandorten statt, die Auskunft über das Programm und das Bewerbungsverfahren geben. Ein Besuch einer solchen Infoveranstaltung ist für Bewerberinnen und Bewerber obligatorisch.

Wie läuft der Bewerbungsprozess für das Studienprogramm ab?

Die Bewerbung für das Studienprogramm an der Hebräischen Universität erfolgt schriftlich (Frist ist der 31.10. des Jahres). Nach erfolgreicher Vorauswahl folgt eine Auswahltagung Anfang Januar mit einer schriftlichen Prüfung der Neuhebräisch-Kenntnisse sowie drei Auswahlgesprächen mit Mitgliedern des Arbeitskreises von „Studium in Israel“.

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Was studiere ich an der Hebräischen Universität? 

Neben dem Erlernen des Neuhebräischen liegt ein Fokus des Studienjahres auf der Beschäftigung mit Talmud und Midrasch. Darüber hinaus stellen sich Studierenden ihren Semesterplan nach ihren individuellen Vorlieben zusammen. Die Hebräischen Universität hält ein vielseitiges Lehrangebot aus den Bereichen Judaistik, Hebräische Bibel, Archäologie, Philosophie, Geschichte, Sozial- und Politikwissenschaften uvm. bereit.

Was ist das Begleitprogramm?

„Studium in Israel“ bietet ein vielschichtiges akademisches Begleitprogramm, das von der Studienleitung und externen Referent:innen vor Ort mit den Studierenden gemeinsam gestaltet wird. Dieses beinhaltet wöchentliche Abendvorträge, Vortragsreihen, wie bspw. eine Einführung in das jüdische Gebetsbuch, in islamische Theologien, in die politische Lage Israel/Palästinas sowie mehrtägige Exkursionen. Zusätzlich werden Studientage zu Orthodoxem Christentum, Jüdisch-Christlichem Dialog und zu archäologischen Themen angeboten.

Was ist das Studienzentrum?

Im Studienzentrum von “Studium in Israel” befindet sich ein großer Seminarraum, in dem die Veranstaltungen des akademischen Begleitprogramms stattfinden, sowie die Bibliothek von “Studium in Israel”. Darüber hinaus gibt es für zwei Student:innen pro Jahrgang die Möglichkeit, im Studienzentrum zu wohnen.

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Kann ich mir etwas von dem Studienprogramm in Deutschland anrechnen lassen?

Ja, das kann man. Dafür sollten die Studierenden vor dem Studium in Jerusalem zu ihrem zuständigen Prüfungsamt gehen und nachfragen, welche Art von Leistungen man anrechnen kann. Meistens wird im Zuge dessen das, was man sich anrechnen lassen kann und welche ETCS man für die Veranstaltungen erhält, in einem „Learning agreement“ festgehalten.

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Wo und wie wohne ich während der Zeit in Jerusalem?

Die Student:innen des Studienjahres und die Teilnehmer:innen des Kontaktstudiums kümmern sich im Allgemeinen selbst um ihre Wohnmöglichkeit, werden dabei aber von der Studienleitung unterstützt. In der Regel wohnen die Studierenden in WGs oder Wohnungen, die auf dem freien Markt erhältlich sind oder von Jahr zu Jahr weitergegeben werden. Besonders das Zusammenwohnen mit Israelis erleichtert das Ankommen im Land und befördert das Sprachelernen. Für diejenigen, die am Kontaktstudium teilnehmen, gibt es verschiedene short rental Angebote, die jeweils abgestimmt werden müssen.

Wie gehe ich mit der politischen Situation um und welche Unterstützung bekomme ich?

Die Studienleitung ist mit den Teilnehmenden in engem Austausch zur politischen Situationen und möglichen Gefahren. Sie berät und begleitet auch Fragen im Einzelfall. Die Erfahrung zeigt, dass das konkrete Leben im Land oft weniger sorgenbehaftet ist als es aus der Distanz erscheint. Das Programm wie auch die Universität informieren im Bedarfsfall zu Sicherheitsfragen. Die persönliche Haftung während der Teilnahme an einem der Programme liegt vollständig bei den Teilnehmenden.

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An wen kann ich mich mit weiteren Fragen wenden?

Falls es noch weitere Fragen zur Bewerbung, zu den Programmen oder zur Vereinsarbeit gibt, findet man Hilfe bei Sabine Rumpel: kontakt@studium-in-israel.de.

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